Am 29.04.2023 veröffentlichte der Redakteur Eike Lenz in der Mainpost unter dem Titel „Bleiben Sie standhaft im Heizungsstreit mit den Grünen, Herr Lindner!“ einen Mainungsartikel, der aus unserer Sicht viele Unwahrheiten enthielt. Aufgrund er vielen Zuschriften wurden von der Mainpost einige der Fehlinformationen korrigiert. Da sich die Redaktion dazu entschloss, keine Leserbriefe abzudrucken, hier unsere Stellungnahme:
Der Samstagsbrief von Eike Lenz zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) vom 29.04.2023 zeigt eindrücklich, dass starke Emotionen wie Wut oftmals schlechte Ratgeber sind, wenn es darum geht, rationale Entscheidungen zu treffen. Herr Lenz moniert viele Regelungen, die schon seit langem Bestandteil des Gebäudeenergiegesetzes sind, wie beispielsweise die Notwendigkeit zum Austausch ineffizienter Heizkessel nach spätestens 30 Jahren. Da sich Deutschland bereits 2012 verpflichtete, bis 2045 kein Kohlendioxid mehr auszustoßen, kann der Einbau von Gasheizungen in den letzten Jahren aufgrund der langen Lebensdauer als Realitätsverweigerung oder ökologische Unvernunft angesehen werden. Der neue Gesetzesentwurf, der übrigens nicht nur aus dem Wirtschaftsministerium von Robert Habeck, sondern auch aus dem Bauministerium von Klara Geywitz (SPD) stammt, setzt endlich die seit 10 Jahren überfällige Transformation in Gang.
Der Samstagsbrief von Herrn Lenz verschweigt die großzügigen Übergangsfristen für Bestandsgebäude sowie die umfassenden Fördermöglichkeiten und Härtefallregelungen. Heizungsanlagen mit fossilen Energieträgern können noch lange repariert werden. Erst ab dem 01.01.2045 darf kein fossiler Energieträger mehr verfeuert werden. Diese Frist bietet mehr als genug Spielraum, um nachhaltige Lösungen zu finden und die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen. Moderne Wärmepumpen sind zudem äußerst effizient. Das GEG trägt dazu bei, Wärme bezahlbar zu halten. Auch das Argument zu fehlenden Handwerkern ist insofern falsch, als dass ja nicht mehr Heizanlagen eingebaut werden müssen als früher, sondern lediglich andere. Der Samstagsbrief ist folglich entweder uninformiert geschrieben oder absichtlich irreführend. Beides ist eines Journalisten nicht würdig.
Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen. Anstatt sich gegen notwendige Veränderungen zu sträuben, sollten wir konstruktive Lösungen suchen und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft für uns und unsere Kinder arbeiten.
Prof. Dr. Wolfgang Lenhard, Direktkandidat für die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Wahlkreis Kitzingen/Gerolzhofen
Dr. Alexandra Lenhard, Ortssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Dettelbach/Schwarzach
Objektive Informationen, beispielsweise zu Ausnahmeregelungen, Unterstützung und Hintergrund der Gesetzesnovelle gibt es beim Bundeswirtschaftsministerium unter Erneuerbares Heizen – Gebäudeenergiegesetz (GEG) – Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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