In einer spannenden Zeit, wo viele Visionen der Menschheit Realität werden können, stehen wir an einem Wendepunkt. Die wissenschaftlichen Fortschritte der letzten Jahre sind beeindruckend. Wir haben den Hunger zurückgedrängt. Wir könnten sogar die Armut besiegen, wenn man bedenkt, dass die Hälfte des Vermögens der 500 reichsten Menschen ausreichen würde, jeder einzelnen Person des Planeten 500.000 Euro zu bescheren. Die Mittel sind vorhanden, nur ist das Ausmaß des globalen Ungleichgewichts unfassbar groß. Aber auch der menschliche Fortschritt ist gigantisch: Wissenschaft und Forschung haben sich in einem beispiellosen Tempo entwickelt. Der durchschnittliche Intelligenzquotient (IQ) der Weltbevölkerung ist in den letzten 100 Jahren pro Jahrzehnt um etwa drei Punkte gestiegen. Wir haben kürzlich eine globale Pandemie bekämpft und dabei innovative Methoden zur Bekämpfung von Krankheiten entwickelt, immer mit dem Ziel, so viele Menschenleben wie möglich zu retten.
Kein Grund zu verzweifeln!
Die Menschheit hat gezeigt, dass sie sich Herausforderungen stellen und sie bewältigen kann. Wichtig ist es zu überprüfen, welche Ängste unbegründet sind und wo die Gefahren lauern. Andernfalls könnten wir in eine Schockstarre fallen und handlungsunfähig werden. Denn die Herausforderungen sind ebenfalls gigantisch: 6 der 9 planetaren Grenzen sind bereits überschritten. Darunter fallen Klimawandel, Versauerung der Ozeane, Verlust der Biodiversität und viele mehr. Es ist nicht fünf vor oder nach zwölf, sondern weitaus später. Es ist an der Zeit zu handeln. Wir wissen, was zu tun ist. Jedoch werden jene, die uns vor den Gefahren warnen, angegriffen, statt die zugrundeliegenden Probleme. In der Pandemie sahen wir, wie Expertinnen und Experten aus Medizin, Epidemiologie und Virologie attackiert wurden. Nun ist es die Klimaforschung und Meteorologie, die angegriffen werden. Diese Angriffe treffen auch die junge Generation, die sich für den Klimaschutz und die Zukunft des Planeten engagiert.
Zeit zu handeln!
Es ist eine besorgniserregende Realität, dass es Menschen gibt, die trotz der überwältigenden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wissenschaftlichen Fakten in Bezug auf den Klimawandel in Frage stellen. Diese Individuen vertreten die Ansicht, dass das Klima sich „immer ändert“. Doch ich stelle die Frage: Woher beziehen sie dieses Wissen? Die Antwort ist evident – aus wissenschaftlichen Forschungen. Wenn sie jedoch bereit sind, diese Forschungsergebnisse anzuerkennen, warum leugnen sie dann andere, ebenso valide, wissenschaftliche Erkenntnisse?
Der UN-Generalsekretär Guterres hat nicht ohne Grund gewarnt: „We are on the highway to climate hell“. Mehr als 99% der Experten aus dem Bereich der Klimaforschung sind sich einig: Wir müssen den CO2-Ausstoß so schnell wie möglich stoppen, am besten sofort. Um dies in eine greifbarere Perspektive zu setzen: Stellen Sie sich ein geparktes Auto in der sengenden Sommerhitze vor. Im Inneren dieses Autos befindet sich ein Kind, das in der steigenden Hitze gefangen und in ernsthafter Gefahr ist. Es ist eine Instinktreaktion, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um dieses Kind zu retten. Metaphorisch gesehen sind wir dieses Kind. Unsere Erde ist das Auto. Wir befinden uns in einem sich immer weiter aufheizenden System und die Zeichen des Klimawandels werden immer deutlicher sichtbar. Wenn wir weiterhin tatenlos zusehen und nicht handeln, dann senden wir nicht nur uns selbst, sondern auch die nachfolgenden Generationen in eine unsichere und potenziell katastrophale Zukunft. Es ist an der Zeit zu handeln, mit der Dringlichkeit und Entschlossenheit, die die Situation verlangt. Es ist keine Zeit mehr. Wir müssen handeln.
Was können wir tun?
Wir haben die technologischen Möglichkeiten, das zu verhindern. Lasst Euch nicht entmutigen. Lasst uns gemeinsam, mit Entschlossenheit und Geschwindigkeit, auf unserem Weg voranschreiten, die Natur bewahren und daran erinnern, dass wir nur mit ihr, nicht gegen sie, leben können. Sonne und Wind schenkt uns die Natur. Wir müssen die Energie nur einsammeln. Der Umbau des Wirtschaftssystems hin zu einer CO2-neutralen Form ist schwierig. Es nicht zu tun, führt zu einem Verlust unseres Wohlstands und zu einem irreparablen Schaden an unserem Planeten. Wir können unseren Wohlstand erhalten oder sogar steigern und gleichzeitig das Klima schonen. Wir sind auf dem Weg. Wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren, sondern müssen umso entschlossener sein und schneller voranschreiten. Wir müssen die Natur bewahren. Wir können nur mit ihr und nicht gegen sie leben.
Wolfgang Lenhard am 15.09.2023
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